EU-Vizepräsidentin nutzt spontanen Besuch der Spielwarenmesse für ein Gespräch mit dem DVSI

  • Auf ihrer „Bildungstour“ durch die Hallen der Nürnberger Spielwarenmesse legte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Ex-Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Katarina Barley, einen Stopp am Stand des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) ein. Dabei informierte sie sich über das Engagement der deutschen Spielwarenindustrie bei der Umsetzung und Kontrolle fairer Arbeits- und Produktionsbedingungen in Asien.

Begleitet wurde die Barley von der Europaparlamentarierin Maria Noichl und dem Nürnberger Oberbürgermeisterkandidaten Thorsten Brehm (SPD), der die Nachfolge von Ulrich Maly antreten möchte.

DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil
betonte, dass sich die deutschen Spielwarenhersteller ihrer sozialen Verantwortung sehr bewusst seien. Deshalb unterstütze man auch das ICTI Ethical Toy Program, eine kollektive Selbstverpflichtung der Branche für bessere Arbeits- und Sozialstandards in Spielzeugfabriken, die bereits vor über 15 Jahren gegründet wurde.

„Die Thematik steht bei uns schon seit Jahren weit oben auf der Agenda“, sagt Brobeil, „unstrittig ist allerdings auch, dass die Verantwortung nicht allein bei den Herstellern liegt, sondern dass hier auch Politik und Verbraucher sowie Online-Plattformen gefordert sind. Wir begrüßen prinzipiell jede Initiative, die zu menschenwürdigeren Arbeitsbedingungen führt, wenn es im Dialog aller Akteure geschieht.“

Kaum eine andere Branche unterliege solch strikten Gesetzen und Verordnungen wie die Spielzeugbranche; kaum eine andere Industrie stehe so im medialen Fokus, wenn es um Themen wie Sicherheit von Spielzeug oder Arbeitsbedingungen in fernöstlichen Fabriken geht.

Für den DVSI gehören Spielzeugsicherheit, menschenwürdige Arbeitsbedingungen ebenso wie Nachhaltigkeit aus vitalem Eigeninteresse zur DNA des Verbandes, so der DVSI-Geschäftsführer gegenüber dem Besuch aus Brüssel. Eine Reihe von bewährten internationalen Auditierungs- und Zertifizierungssystemen sorgten deshalb schon seit langem für signifikante Verbesserungen in der Wertschöpfungskette.

Zufrieden zeigt sich Ulrich Brobeil mit der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vor ein paar Jahren initiierten Multi-Stakeholder-Initiative: „Das ist ein Paradigmenwechsel in der Kommunikation zwischen Industrie, Handel, NGOs, Politik und Verbänden.“ Der DVSI will deshalb auch eine aktive Rolle in der unabhängigen, überparteilichen „Fair Toys Organisation“ spielen, die sich derzeit noch in der Arbeitsphase befindet.

Einen ersten wichtigen Schritt zu mehr Kontrolle sieht der Geschäftsführer in der neuen EU Marktüberwachungsverordnung, um „dem Treiben von dubiosen Anbietern auf Online-Plattformen vorbei an jeglicher gesetzlichen Regelung“ (Brobeil) etwas entgegenzusetzen. Eher skeptisch zeigt sich der DVSI dagegen beim Thema Lieferkettengesetz, für das zeitnah ein erster Entwurf angekündigt ist. „Wenn schon eine Regelung“, unterstrich Ulrich Brobeil den Standpunkt der deutschen Spielwarenindustrie gegenüber der EU Vizepräsidentin Katarina Barley, „dann muss das auf europäischer Ebene geschehen. So etwas ist nur in einem harmonisierten Ansatz sinnvoll, nationale Alleingänge bedeuten einen wenig hilfreichen Flickenteppich.“

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